Überraschender Sieg der Grünen im Kreis Osnabrück
Wir hatten in der Vergangenheit schon mehrfach berichtet, dass die Bürgermeisterwahl in Bohmte und vor allem die Landratswahl im Kreis Osnabrück entscheidend für die Entwicklung des Bohmter Hafenprojekts sind. Am 26. Mai wurde Tanja Strotmann als Bürgermeisterin gewählt, gestern hat Anna Kebschull (Grüne) mit 52,24% die Stichwahl zur Landrätin gewonnen.
Damit ist der Landkreis das erste Mal überhaupt seit seiner Gründung 1946 nicht unter CDU-Führung. Dass die Entthronung von Landrat Lübbersmann ausgerechnet einer Grünen-Frau gelingt, damit hätte noch vor einigen Monaten kaum einer gerechnet. Aber Anna Kebschull hat ihre Positionen sehr klar, sehr logisch und sehr ehrlich vertreten. Auf der Podiumsdiskussion in Bad Essen kam sie am überzeugendsten rüber. Was die Bad Essener honorierten, indem sie ihr das beste kommunale Einzelergebnis beschehrten: 59,92%.
Einfach wird es für die neue Landrätin nicht werden, weil CDU und SPD im Kreis weiterhin eine Mehrheit haben. Aber wir hoffen sehr, dass diese beiden Parteien ins Grübeln kommen, ob ihr
bisheriger Kurs wirklich so toll gewesen ist. Auch und vor allem beim Bohmter Hafenprojekt.
Wir sind sehr gespannt.
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~~ (Samstag, 13 Januar 2024 17:52)
Ich zitiere mal aus dem Wahlkampf von Frau Kebschull:
"... Die Idee, Güter aufs Wasser zu bringen, ist grundsätzlich sehr sinnvoll, wenn das aber in diesem konkreten Fall aber gar nicht wirtschaftlich möglich ist, drängt sich die Frage auf, warum der Hafen dennoch gebaut werden soll. Das Geld wäre blockiert und stände dann für wirklich hilfreiche Projekte nicht mehr zur Verfügung. Ich habe den Eindruck, dass hier schnell alte Ideen in Beton gegossen werden sollen, nach einem alten Verständnis von Macht und Wohlstand. Dass diese Ideen nach aktuellen Kriterien nicht mehr richtig für die Zukunft sind wird ignoriert, oder gibt es andere Gründe und Vorteile durch einen erweiterten Hafen mit neuen Industrieflächen?
Fakt ist, dass der Transport von Massengütern, Schüttgut oder Schwergut, der nicht von der Brückenproblematik betroffen ist, jetzt schon im großen Umfang auf dem Mittellandkanal stattfindet. Die dazu notwendige Infrastruktur ist vorhanden. Wir haben hier in der Region alle 6,4 Kanalkilometer einen Hafen, zusätzlich noch weitere leerstehende oder ungenutzte Anlegestellen. Diese Häfen sind zu stärken, der Bau eines weiteren Hafens ist überflüssig.
Als Landrätin werde ich die nötigen Schritte einleiten um die Planung zu stoppen und das Geld in sinnvolle Verkehrsprojekte zu investieren."
Und jetzt?
Jetzt hält sie den Hafen für eine gute Idee und macht genau das, was sie im Wahlkampf kritisiert hatte.
Pfui Deibel!!!