Bohmter Gemeinderat will "kleine" Lösung
Der Rat der Gemeinde Bohmte hat sich auf seiner gestrigen Sitzung von den bisherigen Containerhafen-Plänen vorerst verabschiedet und stattdessen den gemeinsamen Massengut- und Containerumschlag auf dem Gelände des ehemaligen Zerhusen-Hafens (B-Plan Nr. 109) beschlossen. Das heißt: die Pläne, einen separaten Containerhafen zusätzlich zum geplanten Massenguthafen zu bauen, sind vorläufig gestoppt. Der ehemalige Zerhusen-Hafen soll nun ertüchtigt werden, alle Güterarten auf seiner Fläche umschlagen zu können, auch Container.
Schon im Juni 2020 hatte es einen nahezu gleichlautenden Beschluss gegeben, der allerdings von Bohmtes Bürgermeisterin Strotmann ausgesetzt und an die Kommunalaufsicht zur Prüfung weitergeleitet worden war, die daraufhin den Beschluss als „formell und materiell rechtswidrig“ kassiert hatte.
In der Folge war es daraufhin zu heftigen Diskussionen im Landkreis und den beteiligten Kommunen gekommen, die am 15. Oktober 2020 in den Kreistagbeschluss mündeten, zwar grundsätzlich weiter an der großen Containerhafenplanung festzuhalten, die HWL-GmbH aber mit der Prüfung zu beauftragen, ob auch eine „kleine“ Lösung ohne separaten Containerhafen möglich sei.
Wir hatten befürchtet, dass diese Prüfung lediglich vorgeschoben wurde, um die Gemüter zu beruhigen, vor allem weil die HWL-GmbH schon im Vorfeld der Kreistagssitzung vom 15. Oktober eine externe „Stellungnahme“ gegen eine kleine Hafenversion eingebracht hatte. Wogen wir unsererseits die Stellungnahme als Lobbyismus-Aktion ziemlich heftig attackierten.
Offensichtlich mit Erfolg.
Der Bohmter Gemeinderat hat sich zwar ausdrücklich vorbehalten, dass diese Entscheidung nur „derzeit“ gelte, aber es bedeutet zumindest, dass es auf absehbare Zeit keinen Bebauungsplan-Nr.-99-Nachfolger geben wird. Es sei denn, die Bürgermeisterin weigert sich ein weiteres Mal, den Ratsbeschluss anzuerkennen.
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